Der Autonomiekonvent bietet eine große Chance: durch die bisher sehr breite Bürgerbeteiligung konnte festgestellt werden, wie sehr die Autonomie und die Minderheitenschutzbestimmungen wie Proporz und Deutsche Schule in der Bevölkerung verankert und wie gering die Bereitschaft für Experimente mit diesen Grundpfeilern unserer Autonomie ist. Es steht zu hoffen, dass die Landespolitik diesem Umstand auch Rechnung trägt und insbesondere im Schulbereich von schädlichen Experimenten wie CLIL usw. Abstand nimmt. Denn unsere Deutsche Schule ist der Garant für unser Überleben als Minderheit in einem fremden Staat!
Auf der anderen Seite zeigte der Autonomiekonvent, dass die Bereitschaft der Bevölkerung, Neues zu wagen, durchaus vorhanden ist. So wurde die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler sehr stark thematisiert. Dies wäre in der Tat ein Quantensprung in der Südtirolpolitik: eine österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler würde das Bekenntnis zum Vaterland Österreich amtlich machen sowie ein wichtiges Zeichen dafür setzen, dass unser Land und unsere Autonomie eben genau das sind, was in Sonntagsreden so oft beschworen wird: eine europäische Region mit wichtiger Brückenfunktion zwischen deutschem und italienischem Raum. Und eben keine normale italienische Provinz, wie es sich leider immer noch zu viele italienische Politiker wünschen würden.
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