Warum hat Südtirol eine Autonomie? Für wen ist die Autonomie da?

  • Wenn wir ein neues Autonomiestatut schreiben wollen, sollten wir uns erst einmal fragen warum wir derzeit eine Autonomie haben und für wen sie gedacht ist. Die derzeitige Autonomie wurde den deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolern seinerzeit als Ersatz für die Selbstbestimmung gewährt. Wir haben also nur deshalb eine Autonomie, weil wir keine Italiener sind. Gerade deshalb ist es auch so wichtig, dass sich die Südtiroler auch weiterhin für die Selbstbestimmung stark machen, sonst ist es auch mit der Autonomie bald vorbei. Wir haben eine ethnische Autonomie und keine Territorialautonomie.
  • Die Provinz Trient war bei der Autonomie von Anfang an nur als Bremsklotz gedacht. Über die Region sollte die Selbstverwaltung der Südtiroler untergraben werden. Denn in der Region haben die Italiener die Mehrheit. Die Autonomie ist aber für Deutsche und Ladiner gewährt worden und nicht für die Italiener. Daher sollten wir bei der Reform der Autonomie auch endlich die Region abschaffen.
  • Ein Autonomiestatut, dass auf den besonderen Schutz der deutschen und ladinischen Sprachgruppe verzichtet, wäre der erste Schritt zur Aufgabe der Autonomie. Deshalb müssen der muttersprachliche Unterricht, der Proporz und die Zweisprachigkeitspflicht erhalten bleiben.
  • Ich habe absolut nicht dagegen, wenn auch die Italiener im Lande von den Vorzügen der Autonomie profitieren. Ganz im Gegenteil: Je wohler sich die Italiener in der Autonomie fühlen, desto besser für alle. Aber Sinn und Zweck der Autonomie muss in erster Linie der Erhalt von Sprache und Kultur der Tiroler Minderheit im fremden Staat Italien sein.

 

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