Bei den beide von mir besuchten bisherigen „Open Space“-Veranstaltungen scheint die Ansicht der Teilnehmer zum Proporz mehr als eindeutig zu sein: weder Aufweichung noch Abschaffung dieses Pfeilers unserer Autonomie soll stattfinden. Das liegt auch auf der Hand: wer schützt uns denn in Zeiten der Wirtschaftskrise vor der Konkurrenz von über 60 Millionen Italienern? Wer schützt unsere Arbeitsplätze? Solange wir den ethnischen Proporz haben, wird gewährleistet, dass unsere Leute in unserer Heimat Arbeit finden!! Phantasien wie die des SVP-PD-Senators Palermo, man könne den Proporz ja mal ganz flott für ein paar Jahre aufheben, „um zu schauen, was passiert“, machen geradezu sprachlos. Was da passieren wird? Ganz einfach: wir werden geflutet werden von arbeitssuchenden Süditalienern! Ich würde auch jeden von diesen Süditalienern verstehen können: wer möchte nicht gerne in ein Land kommen, in dem alles noch halbwegs funktioniert? Das Problem ist nur: wenn dann erstmal alle da sind, dann funktioniert es eben nicht mehr. Und wenn dann erstmal alle Posten von arbeitssuchenden Süditalienern besetzt sind, stellt man dann lapidar fest: „O, die Aufhebung des Proporzes klang ja recht modern und fortschrittlich, deshalb haben wir das einfach mal gemacht, es hat aber nicht ganz so optimal funktioniert“? Was möchte man denn dann machen? Den Proporz wieder einführen? Wie stellt man sich das denn vor? Dass das so einfach geht, nachdem um den Proporz jahrzehntelang gekämpft wurde? Die zugewanderten Italiener wieder nach hause schicken?
Daher ist meine Forderung an den Konvent: HÄNDE WEG VOM ETHNISCHEN PROPORZ!
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